Technologie

DLR Jahrespressekonferenz 2017 – Die Forschung rückt näher an die Bedürfnisse der Gesellschaft

Satellitenplattform Hispasat 36W-1, unbemannter Luftfrachttransport, Gewächshäuser im All, automatisierte Straßenfahrzeuge und Beteiligung am ISS. Die DLR steht mit vielen seinen Forschungsprojekten für einen historischen Aufstieg der Europäischen Raumfahrt und positioniert Deutschland mit vielen Projekten als starken und unverzichtbaren Partner in der Raumfahrttechnologie. Auf der Jahrespressekonferenz in Berlin präsentierte die DLR ihre wichtigsten Forschungsarbeiten.

2017 könnte ein äußerst aufregendes Jahr für die Luft- und Raumfahrtforschung in Europa und damit auch für die DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) werden. Deutschland rückt auf der internationalen Bühne der Raumfahrt in ein neues Licht. Wer beim Ministerrat 2016 in Luzern teilgenommen hat, wird aus der „außergewöhnlichen Konferenz“, wie es Dr. Gerd Gruppe, Vorstandsmitglied der DLR, in der Sonderausgabe Newsletter einführend bezeichnet hatte, eine Atmosphäre unerschöpflicher wissenschaftlicher Ambitionen vernommen haben. Minister und Staatssekretäre aus 22 Staaten, die der europäischen Weltraumorganisation ESA angehören, hatten sich Anfang Dezember zur groß angelegten Konferenz in Luzern getroffen, um über die Rolle Europas in der Raumfahrtforschung zu beraten und Wege für die gemeinsame Forschung zu ebnen.

Die Zahlen über die man das Engagement Deutschlands für die Raumfahrt am besten zum Ausdruck bringen kann machen die deutsche Haltung deutlich: Hier wird nicht gekleckert. 266, 3 Millionen Euro für Erdbeobachtungsprogramme, 149, 7 Millionen Euro für die Telekommunikation, 62,8 Millionen für Technologieprogramme, 503 Millionen Euro für die Erforschung des Universums und die Beteiligung mit rund 28,9 Millionen Euro an der ExoMars Mission. Die Deutsche Industrie ist in all diese Projekte mit verschiedensten Expertisen und Technologien involviert. So wird die Technologie für den Transport der Sonde zum Mars im zuletzt genannten Projekt in Deutschland entwickelt. Die deutsche Beteiligung am Betrieb der internationalen Raumstation ISS bleibt weiterhin bestehen. Die Forscher schätzen insgesamt die Möglichkeit, Forschung unter Weltraumbedingungen betreiben zu können. Für den Betrieb der Raumstation wurden daher bis zum Jahr 2019 325,6 Millionen Euro gezeichnet und für die Forschung auf der ISS 81,5 Millionen Euro.

In Berlin berichtete die DLR am Donnerstag ganz im Zeichen dieser Aufbruchstimmung nun auf der Jahrespressekonferenz über Themen und Projekte die Gegenstand der Luft- und Raumfahrtforschung des Jahres 2017 sind. Das Forschungsspektrum der DLR spannt den Bogen vom unbemannten Luftfrachttransport, über den Telekommunikationssatelliten Hispasat 36W-1, den DLR-Satelliten Eu: CROPIS, mit dessen Hilfe die sogenannten „Weltraum-Tomaten“ gezüchtet werden sollen, die Hochgeschwindigkeitszüge, bis hin zur größten künstlichen Sonne der Welt. Unter anderem wurde auf der Ministerkonferenz der ESA entschieden, den Betriebsauftrag für das Galileo-System an ein Unternehmen mit DLR-Beteiligung zu übergeben. Die ersten Dienste des Satellitennavigationssystems wurden am 15. Dezember 2016 durch die Europäische Kommission bereitgestellt. Bislang sind es 18 Satelliten die ihren Orbit erreicht haben. Wenn bis zum Jahr 2020 30 der Satelliten bereitstehen, ist das System vollständig. Das Galileo-System bringt einen großen Wirtschaftsfaktor mit und die Beteiligung wird von der DLR entsprechend als Erfolg gebucht.

Die DLR, so Professor Dr. Pascal Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR, widme sich wie auch schon 2016 einem Strategieentwicklungsprozess und einem Organisationsentwicklungsprozess, um das Profil der DLR zu stärken und um besser für die Zukunft aufgestellt und kompetitiv zu sein. Das bedeute auch, die Forschungsbereiche an die Bedürfnisse der Gesellschaft zu richten und das vor allem in der Außendarstellung. Die Politik ist auf allen Ebenen überzeugt, dass die DLR dieser Aufgabe nachkommt. Sechs neue Institute wurden genehmigt. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis der Bundes- und Landespolitik für die DLR. Das bedeutet auch, dass wir uns neuen und spannenden Forschungsthemen widmen können, sowohl in der Luftfahrt als auch in der Raumfahrt und der Energie- und Sicherheitsforschung“, so Ehrenfreund. Die Wissenschaft müsse sich zunehmend als Impulsgeber und als Moderator zum Thema gesellschaftlicher Veränderungen verstehen. Dazu gehören laut Ehrenfreund die Digitalisierung, der Umgang mit großen Datenmengen und die Bewältigung des weltweiten Klimawandels.

Dr. Gerd Gruppe, Mitglied des Vorstandes der DLR vom Raumfahrtmanagement ist besonders über die Fortsetzung des ISS-Betriebs erleichtert. „Es ist mehr Geld zusammengekommen als erwartet. Das wichtigste Element dabei war die Entscheidung über die finanzielle Ausstattung der ISS. Der Betrieb der ISS ist dann von europäischer Seite in den nächsten Jahren gesichert. Das war die herausragende Entscheidung dieses Dezembers. Deutschland hat sich bei dieser Entscheidung insgesamt als Wegbereiter profiliert und war ein zuverlässiger Partner, insbesondere auch in der Erdbeobachtung und der Kommunikation, wo auch dort eine halbe Milliarde Euro bereitgestellt wurden. Wir haben damit den Weg für eine stabile Durchführung der Programme in den nächsten Jahren frei gemacht“. Die Raumstation ISS interessiert auch die Industrie. Unter den extremen Weltraumbedingungen lässt sich nicht nur einiges über die Entstehung und Entwicklung des Lebens herausfinden. Auch die Entwicklung neuer Materialien oder kompakter Lasersysteme fällt in diesen Bereich. Das trägt dem geplanten und hochgehaltenen Technologietransfer Rechnung, welches die DLR im Rahmen der intelligenten Mobilität und der nachhaltigen Energienutzung anvisiert hatte.

Ein besonderer Schwerpunkt ist auch die Sicherheit im öffentlichen Verkehr. BMWi fördert das Projekt Pegasus, in dem die DLR gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung am automatischen und autonomen Fahren arbeitet. Leistungen und Sicherheit dieser Technologie werden auf den Prüfstand gestellt. 2017 sollen erste Projektergebnisse zugänglich gemacht werden. Die Kompetenzen der DLR liegen hierbei in den Bereichen der exakten digitalen Karten und der messtechnischen Infrastruktur. Hier kommt auch die AIM (Anwendungsplattform Intelligente Mobilität), zum Einsatz. Diese Kommunikationstechnik ist primär im Braunschweiger Stadtgebiet verfügbar. 2017 soll mit dem Aufbau eines Testfelds in Niedersachsen auf Land- und Bundesstraßen erweitert werden. Das Land Niedersachsen steht mit 2,5 Millionen Euro hinter dem Projekt. Mit einer DLR-Beteiligung in gleichem Umfang soll die Forschung auf dem Bereich automatisierter und vernetzter Straßenfahrzeuge vorangebracht werden. „Die DLR Luftfahrtforschung orientiert sich an politischen Vorgaben. Da gibt es das europäische Visionspapier und es gibt eine Luftfahrtstrategie der Bundesregierung. Das sind die Leitplanken in denen wir uns bewegen“, so Professor Henke, der zum Vorstand der DLR gehört und für den Bereich Luftfahrtforschung tätig ist.

Drei klassische Themen seien die Lärmreduktion, Gewichtsreduktion und Emissionsreduktion. Neue Themen seien die Integration von unbemannten Fluggeräten in den zivilen Luftraum. Das ganze packe man in eine Strategie. Der Großteil dieser Strategie sei das virtuelle Produkt, die Digitalisierung der Luftfahrt. Ein Projekt der Luftfahrforschung betätigt sich im zivilen Luftverkehr. Low Noise ATRA (LINATRA). Zur Lärmminderung bei Kurz-und Mittelstreckenflugzeugen kann die DLR gleich mehrere Lösungen vorweisen. Zum Beispiel mit Abdeckungen an den Fahrwerken, Maßnahmen gegen das Spoilergeräusch an den Landeklappen und modifizierter Konturen des hinteren Düsenrands. Die DLR plant hierzu bei Überfluglärmmessungen mit dem Forschungsflugzeug A320 ATRA (Advanced Technology and Research Aircraft), die Möglichkeiten der Lärmminderungstechnologien im Zusammenspiel zu erforschen. Im Projekt Low Noise ATRA (Linatra), sollen die hierzu erforderlichen Umbauten am ATRA ab März 2017 unter der Leitung des DLR-Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik in Braunschweig stattfinden. „Wir untersuchen zum Einen den Quelllärm, Lärm der an Trieb- und Fahrwerken und Landeklappen entsteht, die Ausbreitung des Lärms und die Lärmwirkungsforschung. Das Ganze wird unter der Frage, wie Lärm mit neuen Konfigurationen und neuen Flugzeugen wirksam vermieden werden kann, erforscht.

 

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