USA führen Todesstrafe durch Erschiessung und Gas ein
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Im jüngsten Amnesty Jahresbericht zur Ausführung der Todesstrafe
ist ein positiver Trend erkennbar. Immer mehr Länder verzichten auf
die Exekution von Inhaftierten. Die Zahl der Hinrichtungen nahm von
690 im Jahr 2018 auf 657 im Jahr 2019 ab. Allerdings ist in diesen
globalen Zahlen China unberücksichtigt. Die Volksrepublik behandelt
ihre Exekutions-Statistiken als Staatsgeheimnis. Die Wiedereinführung
alter Hinrichtungsmethoden in den USA ab dem 24. Dezember ruft
weltweit Menschenrechtler auf den Plan. Seit Jahren kämpfen
beispielsweise im US-Bundesstaat Texas Aktivisten gegen die brutalen
Hinrichtungen. Zuletzt im Jahr 2019 gegen die des Amerikaners Rodney
Reed, der wegen einem angeblichen Mord an seiner Frau zum Tode
verurteilt wurde. In einer Petition wurden für die Aufhebung des
Urteils 2,9 Millionen Unterschriften gesammelt.
Seit 1998 sitzt Reed
in der Todeszelle. Die Beweislage, so der EU-Botschafter Stavros
Lambrindis, werfe erhebliche Zweifel an seiner Schuld auf. Die
Hinrichtung wurde daraufhin vorerst gestoppt. Nicht nur die
Wiedereinführung der Todesstrafe, sondern die Methoden sorgen für
die kontrovers geführten Debatten. Zur Hinrichtung durch den
elektrischen Stuhl, welche wieder eingeführt werden soll, kommen
Hinrichtungen durch Gas und Erschießung hinzu. Trotz der weltweiten
Abnahme von Exekutionen sticht die USA mit einem Negativtrend hervor.
Die Anzahl der Hinrichtungen auf Bundesebene habe im letzten Jahr
der Präsidentschaft von Donald Trump in einem beunruhigenden Maße
zugenommen, schreibt Amnesty International auf seiner offiziellen
Website. Diese Entwicklung wird durch AI als Rückschritt kritisiert.
Die
Menschenrechtsorganisation fordert die US-Regierung auf, dem
internationalen Trend zu folgen, wonach die Todesstrafen deutlich
abgenommen haben. Durch die Einführung solcher grausamer Praktiken
versuche die US-Administration dem Mangel an Medikamenten
entgegenzuwirken, so AI. Dies jedoch sei ein Irrweg und man solle
stattdessen die Todesstrafe ganz abschaffen. Mehrere Bundesstaaten
hätten bereits wichtige Schritte dafür getan, erklärte Sumit
Bhattacharyya, USA-Experte bei Amnesty International in Deutschland.
Seine offizielle Forderung lautet:
„Die
ausstehenden Hinrichtungen müssen ausgesetzt und die Todesurteile in
Haftstrafen umgewandelt werden. Der Versuch, die Exekutionen 43 Jahre
nach deren Wiedereinführung durch andere Hinrichtungsmethoden weiter
aufrechtzuerhalten, verletzt menschenrechtliche Standards“.
Zwar
ist in den USA ein Trend weg von der Todesstrafe zu erkennen, doch im
Jahr 2019, in dem weniger Hinrichtungen verhängt und ausgeführt
wurden, hat der Gouverneur von Kalifornien ein offizielles Moratorium
für
Hinrichtungen eingeführt. Während Colorado der 22. Staat ist, in
dem keine Hinrichtungen mehr stattfinden und in 11 weiteren
Bundesstaaten kein Todesurteil mehr vollstreckt wurde, wurden im
laufenden Jahr 10 Menschen hingerichtet. Bis zu Amtsantritt von Joe
Biden am 20. Januar 2021 sollen drei weitere Verurteilte, darunter
eine Frau hingerichtet werden.