Technologie

Wissenschaftler arbeiten an datenwissenschaftlicher Vorhersage von Konflikten

Datenwissenschaftliche Methoden bieten durch immer komplexere Algorithmen ungeahnte Möglichkeiten für spezifische Statistiken und lernfähige Systeme. Nun rückt auch die Konfliktforschung in den Focus der Big Data-Kommunikation und Datenwissenschaft. Der Schweizer Professor Lars-Erik Cederman, von der Abteilung für internationale Konfliktforschung an der ETH Zürich, hat sich zu diesem vielversprechenden Feld der Konfliktforschung in einem Essay in der Fachzeitschrift „Science“ geäußert. Nach den derzeitigen politischen Turbulenzen zu urteilen, stellt man sich jedoch eine solche Technologie schwerer vor, als bei Watson und Co. Denn hierbei geht es nicht um eine Ansammlung und systematische Zuordnung wissenschaftlich greifbarer Fakten aus den Datenmengen, sondern vielmehr um das unberechenbare, sich stetig ändernde und unter dem Einfluss äußerer Faktoren stehende Gemüt des Menschen und seine Ansicht zur Politik. Wiewohl die fortgeschrittenen Werkzeuge der Datenwissenschaft ein beeindruckendes Repertoire an technischen Lösungen bieten, hält Cederman ein großen Teil der von Wissenschaftlern geäußerten Meinungen bezüglich der präzisen Vorhersagen für deutlich verfrüht. Cedeman und sein wissenschaftlicher Kollege und Mitautor des Essays Nils Weidmann, halten den oft durchkommenden Optimismus mit nicht repräsentativen und ungeprüften Daten die Treffsicherheit der Vorhersagen zu verbessern und gleichzeitig deren zeitliche und räumliche Reichweite zu steigern, für utopisch. Cedemann führt zur Schwierigkeit solch präziser Vorhersagen jüngste politische Ereignisse bezüglich Trump und Brexit an. So seien selbst Wahlen und Volksbefragungen kaum sicher vorherzusagen, obwohl diese eigentlich bekannten Gesetzmäßigkeiten folgten. Zwar folge auch die Wahrscheinlichkeit bewaffneter Konflikte zum Teil erforschbaren Regelmäßigkeiten, jedoch kaum rechtlich festgesetzten Terminen oder Gesetzen. Cedeman sieht keine Funktionsfähigkeit einer einfachen Extrapolation von Ereignissen vorangegangener Jahrzehnte in die Zukunft. Sein Essay möchte die Forschung diesbezüglich auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Die Hoffnung der Wissenschaftler konzentriert sich in diesem Bereich auf die präzise Auswertung von Daten aus den sozialen Medien. Intelligente Algorithmen sollen antworten aus den Posts herausfiltern. Trotz der mäßigen Haltung zur Möglichkeit einer datenbasierten Vorhersage ist Cedeman überzeugt, dass es nützliche Ansätze in der Datenforschung gibt. Medienberichte, so Cedeman, seien bedeutende Datenquellen in der Konfliktforschung. Nationalistische Entwicklungen und konflikthaltige Situationen könne man mit einer entsprechenden Analyse von Schlüsselbegriffen erkennen. Weidemann zeigt in seiner Forschung, dass durch die neuesten Entwicklungen in der Datenwissenschaft möglich ist, eine automatische Auswertung durchzuführen. Erkennungsfähige Programme treffen dabei eine Vorauswahl von Presseartikeln und beschleunigen die Analyse. Politische Entwicklungen ließen sich dadurch schneller einschätzen. Die computerisierte Auswertung sei jedoch nur begrenzt möglich, da es für die wichtigen Sprachen des Fachgebiets keine bedeutungserfassenden Computerprogramme gäbe, so Cedeman. Zudem sei es nötig, dass Menschen die Medienquellen auswählen. Unterschiede in Pressefreiheit und Zensur täten ihr übriges dazu. Selbst wenn man nur soziale Medien auswerten wollte, sei die resultierende Datenqualität in Frage zu stellen. Überhaupt müssten ausreichend Daten vorhanden sein, um sie anschließend auch auswerten zu können. So sei die Situation in Burma, mit dem sich Cedeman aktuell beschäftigt, so gestellt, dass nur wenige Menschen Internet hätten. Dort müsse man zur Ermittlung von Ansichten eine Umfrage durchführen. Satellitenaufnahmen von Lichtemissionen ließen aber zumindest Rückschlüsse auf Wohlstand und Ungleichheit zu. So könne man durch solche Statistiken auch kurzfristige Entwicklungen schnell erfassen. Die Konfliktforschung vergleicht Cedeman in Bezug auf Vorhersagen mit der Erdbebenforschung. Die Bestimmung wissenschaftlich fundierter Risikoarten sei möglich. Ob, wann und wo es aber dann genau zu einem Konflikt kommt, lasse sich kaum vorhersagen.

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