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Charlie Hebdo im heuchlerischen Selbstmitleid

Kaum hat der IS die Welt bedroht,  in Aufruhr versetzt und die Waffenlieferung aus Europa mobilisiert, ist es nun ein ganz anderes Ereignis gewesen, dass nahezu alle Menschen in Europa veranlasst hat sich die Hände zu reichen und das abendländische Lobgesang in hohen Tönen erklingen zu lassen. Aber so sehr Charlie Hebdo auch auf den Joker  Meinungs- und Pressefreiheit setzt. Nicht jeder möchte an einen selbstlosen journalistischen Akt glauben, wie es der Clan um Hebdo beschwört. Denn hier sind wir wieder in der hohen Kunst der Definition. Darf Kunst verärgern? Und impliziert Kunst den Vorsatz auf Spott?

Wenn ein Mensch oder eine Religionsgruppe etwas nicht will oder dadurch verärgert wird, ist es dann in Ordnung sich über eventuelle Folgen hinwegzusetzen? Europa hat sich längst daran gewöhnt, alle kulturellen Angelegenheiten und dessen moralische Ansichten auf seine Weise durchzusetzen und gleichzeitig den absoluten Anspruch auf Richtigkeit zu erheben. Natürlich gibt es keine Entschuldigung für das Ausmaß dieser terroristischen Aktion. Doch zunehmend gibt Europa im Vorfeld einer Eskalation das moralische Parameter. Es ist nur Blasphemie wenn die europäische Durchschnittsbevölkerung dem zustimmt.Denn was in Europa in Ordnung ist muss auch für alle anderen so sein. Gut, dann werden eben weiter Minderheiten im Ausland verfolgt. Wer möchte schon Europa fragen? Denn in Europa fragt ja auch niemand. Wären da nicht außenpolitische Interessen die Europa hin und wieder an die frische Luft bringen. Mohammed Karikaturen und das anschließende Massaker an der ganzen Redaktion haben den französischen Journalismus revolutioniert. Und wie es schon einmal in Paris geschehen ist, hat die Freiheit eine Menge Leben gekostet. Nur das wir auf den Freiheitsanspruch Charlie Hebdos hätten verzichten können.

Es sind immer die Muslime die um sich schießen. Sicherlich war es nicht die Fehlinterpretation der allgemeinen Satire-Idiotie. Zudem hätte man ja nicht erahnen können, dass in einer Stadt wie Paris in dem 80.000 Muslime leben, sich jemand darüber geärgert hätte. Wie dem auch sei.  Es gibt so etwas wie die vorausgehenden Vernunft die der Mensch immer dann einsetzt wenn er sich seine nächsten zwei Schritte überlegt. Das kann sogar der dümmste Hund. Und bislang dachte ich, dass die Franzosen die Erfinder dieser Kunst sind. Denn sonst stünde die Bastille immer noch. Sprechen wir doch die Fakten an. Derzeit freut sich Hebdo über eine ganz andere Sache. Mit den aktuellen Verkaufszahlen hat Hebdo seine peinlich langweilige Vergangenheit als halblustiges Satiremagazin hinter sich gelassen. Alle spielen nun eine schleimige „Hebdo wir lieben dich“ Seifenoper auf der Bühne der verlogenen Künstler. Hauptsache das Volk sieht geschunden und unschuldig aus.

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