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Eine moralische Momentaufnahme – offen gesagt!

Meine Erwartungen müssen stets mit den Erwartungen anderer Menschen in einer Wechselbeziehung stehen. Ich muss als Mensch meine Bedürfnisse in anderen Menschen wiedererkennen und mir Gedanken über meine Fähigkeiten als soziales Wesen machen  können.  Ich kann mich nicht lediglich nach den mich umgebenden moralischen Leitlinien richten, ohne dabei auf eine unvoreingenommene Befindlichkeit zu achten und diese gleichsam mit allen Erfahrungen auszubauen. Der Selbstwert sollte sich nicht über das Interesse des Gemeinwohls und der damit einhergehenden Verantwortung als Mensch gegenüber Gott und unsere Umwelt erheben.

Die Erziehung muss in unmittelbarem Zusammenhang mit unserer allgegenwärtigen Verantwortungen in Bezug auf Gemeinwohl und Frieden stehen. Wenn der Mensch die Erziehung unterlässt, oder diese dem Verlauf der Sozialisierungsprozesse überlässt, wird er unweigerlich vor einem kulturellen Chaos stehen, das die Ordnung im sozialen und sittlichen Leben gefährdet. Wir haben uns darüber hinweg täuschen lassen,  gewissenhaftes Dasein mit einem vermeintlich empfundenen Glück einzutauschen. Wir sind überaus schmeichelnd zu unseren Nachkommen, weil wir in der Annahme leben, sie so am besten zu erziehen. Wir haben es akzeptiert, dass wir als widerwillige Wesen nicht in der Lage sind Autorität zu vermitteln. Wir stellen unsere Kinder und uns auf dieselbe Höhe. Die Gesamtheit und Tragweite erzieherischen Nutzens hat sich in Begleitung umgewandelt.Verantwortung in Verwöhnung.

Wir haben Angst, unsere eigene Meinung und Überzeugung gegenüber einer homogenen Masse zu äußern. Das Kind wird nicht mehr erzogen und auf die Welt vorbereitet. Vielmehr müssen  sich der Erwachsene und die Welt auf es vorbereitet. Das Kind heute weiß mehr über seine Rechte als über  seine Pflichten. Es kennt nur noch die Harmonie und Zuwendung. Es ist nicht Konfliktfähig und fragil gegenüber den harten Bedingungen des Lebens.  Persönliche Konflikte die sich gegen eine wohlgewollte Moral stellen, dürfen sich nicht auf Entscheidungen auswirken, dessen Früchte andere Menschen bereichern und ihnen zu einem besseren Leben verhelfen können. Man sollte in der Lage sein, seinen Verstand dermaßen zu stärken, dass eine sichere Resistenz gegen Opportunismus und situativ gesteuerte Handlung geschaffen werden kann.

Selbst gesellschaftliche Umwälzungen sollten kein Grund sein, ein solides Verständnis zu Moral und Sinn zu entkräften. Man sollte bereit sein, auch im Falle einer wirtschaftlich und sozial günstigen Lage, sein Leben grundlegend zu verändern, wenn man sein gegenwärtiges Leben in Feigheit und unter Ausschluss der menschlichen Verantwortung lebt. Bildung und Sprache sollten vollkommen und selbstverständlich in den täglichen Umgang einfließen. Denn die geistige Verwahrlosung der Kinder ist schlimmer als jede körperliche Züchtigung.  Strafe sollte nicht mit Konsequenz verwechselt werden und Recht nicht mit Anspruch. Gott ist in jedem Fall das Ende und der Anfang aller Dinge, obgleich es den Verteidigern des Materialismus zuwider ist und sie in andauernden Zorn versetzt.

Wir haben nicht einmal die Macht eine tote Mücke zum Leben zu erwecken. Dementsprechend sollten wir den Gegebenheiten des Lebens keine Zufälligkeit anmaßen. Denn das ist unmoralisch, weil es keine Urkraft und auch keinen bodenständigen Willen und demnach auch keinen Zweck impliziert. Es ist sinnvoller an Gott zu glauben, wie es viele Philosophen in verschiedensten Worten darlegten, nicht zuletzt weil es ein Handlungsparameter und eine Vorstellung über die sichere Niederlage des der Rationalität zuwiderlaufenden darstellt. Auch weil die Suche nach der Kausalität aller Dinge nicht nur ein instinktiver Mechanismus ist, sondern durch ihre Eigendynamik eine nahezu natürliche Gewalt darstellt. Wir sollten sicherstellen, dass wir als Menschen genügend Abstand zum Tier nehmen. Aber der Abstand wird immer kürzer. Menschen führen immer mehr ein zweckorientiertes Leben. Wir sollten moralisch denken, ohne dabei einen Gewinn zu erhoffen, außer dem Gewinn im verbesserten zwischenmenschlichen Umgang. Wir sollten helfen ohne uns damit reinwaschen zu wollen. Wir sollten glauben, ohne die Angst durch Drohung einer Strafe.

0 Gedanken zu „Eine moralische Momentaufnahme – offen gesagt!

  • sina

    Ich steige mal ohne jegliche Form ein und führe ein paar Gedanken auf: -Du schreibst,dass man helfen soll ohne sich reinwaschen zu wollen; hierzu frag ich mich (da du immer wieder Gott erwähnst) ob es nicht ein Bedürfnis jedes gläubigen Christen ist, sich von der Ursünde reinwaschen zu wollen ist und durch die 10 Gebote (liebe deinen Nächsten wie dich selbst) nicht die „billigste: also einfachste Variante für jeden Einzelnen von uns ist? Und das Einfache liegt einem jeden… Warum nicht diese Variante nutzen, um Gutes zu tun und sich das „Ticket“ ins Paradies kaufen?
    – Du schreibst außerdem über Kindererziehung: ich gebe dir in manchen Punkten recht, allerdings frage ich mich doch was du gegen Begleitung hast? In dem Begriff Begleitung steckt das Wort Leitung und dieser bedarf Jeder!

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