Feminismus aus dem Nichts
Als 8 jähriger Junge saß ich 1992 oft vor dem Kassettenspieler. Es war ein schwarzes flaches Gerät mit einem kratzigen Ton. Unter den vielen Kassetten die ich gehört hatte, kann ich mich an Eines ganz besonders erinnern. Es war Yonca Evcimik mit ihrem Album Abone. Doch erst einmal zu einer anderen Geschichte. Einmal im Monat fuhren wir mit der S-Bahn in die Münchner Innenstadt zum Einkaufen. Es gelang mir jedesmal meinen Vater zum Kauf einer Kassette zu überreden. Die Goethestrasse ist eine Meile von türkischen Exporthändlern, deren kitschige Waren in bunter Pracht vor den Geschäften stehen und dessen Kunstwerke und Blechgeschirr in orientalischem Glanz hinter den Schaufenstern das Sonnenlicht reflektieren. Ein Kassettenhändler der sich gleich am Anfang der Strasse noch Heute befindet, demonstriert den Siegeszug der in der Türkei seit Jahren schon erfolgreichen Ramschgeschäfte. Ausgetattet mit nichts als einem Raum an dessen Wände ein Paar Nägel eingehämmert wurden, um die Ware daran unkomliziert aufzuhängen. So hat man nur einen kleinen Gang im Geschäft durch den man sich an den Waren vorbei zur Kasse balancieren muss. Hin und wieder ist man gezwungen sich den Weg mit dem Fuss freizuschieben. Man kommt dann an einer Theke an, hinter dem ein Verkäufer vor einer mächtigen Auswahl an Kassetten steht und sich hin und wieder gelangweilt zu den Kassetten wendet, um diese auf Wunsch für den Kunden in eine kleine Tüte zu stecken. Dorthin habe ich mein Vater oft mit Krach hineingezehrt, um ein angesagtes türkisches Popalbum kaufen zu lassen. Auch an dieser Stelle kann ich mich an einen bestimmten Tag erinnern, an dem ich das Album Abone haben wollte.
Yonca Evcimik setzte ein Meilenstein in der türkischen Musikgeschichte und markierte mit ihrem Album Abone den Anfang einer grundlegenden Umorientierung des türkischen Musikmarktes und traf damit den Geschmack von Millionen Hörern. Spricht man von Yonca Evcimik, spricht man zugleich von einem bedeutenden Einfluss auf eine breite Masse von Menschen, welche sich still und romantisch von ihren traditionell bedingten Zwangsvorstellungen verabschiedeten. Yonca war Zuflucht für so manch unterdrückte feministische Bewegungen. Sie war Alphamädchen und geistige Leitfigur von solchen Auslegungen, welche sich vom starken Gesclecht abgekoppelt hatten. Sie war vor allem ein“ Mädchen“ dessen Message aus der Lyrik heraus einfache Lebensverhältnisse ansprach und somit eine bespiellose Nähe, fast schon eine Freundschaft fühlen ließ. Noch bevor Tarkan mit sympathischem Lächeln, sauberen Zähnen und lockeren Tanzeinlagen mit seinem Krieg gegen anatolische Machos begann, ging Yonca Evcimik mit ihrem Erscheinen weit über die musikalischen Grenzen hinaus. Sie begleitete eine ganze Generation, welche sich in der Türkei vermutlich in einer Phase des rasantesten Kulturwandels befand. In der Türkei begannen zu dieser Zeit die kulturellen Gegensätze, bedingt durch den westlichen Einfluss, zu wachsen. Noch immer schien es so, als ob die Medien eine abgekapselte Welt mit eigenen Vorstellungen über Tabu und Selbstverständlichkeit wären. Die Medien setzten sich ständig, über die sich in alle Lebensbereiche erstreckenden Wertvorstellungen eines sittlichen Volkes, im Verständnis der türkischen Kulturträger, hinweg. So waren die Medien parteilos, diktatorisch und verwirrend zugleich. In dieses unerschütterliche System schaffte es Yonca hineizudringen und demonstrierte dem Volk eine bespielhafte Methode der Emanzipation. Die Gesellschaft der Türkei fügte sich den Ideologien der Geschichte so selbstlos und aufopferisch wie kein anderes Volk. Ökonomische oder gesellschaftliche Hindernisse oder Schwächen wurden nie, zumindest nicht öffentlich, den geistigen Vorreitern oder politischen Größen und dessen Agitationen zugeschrieben. Das Türkische Volk zog durch diese Staatstreue so manche soziale Missstände an Land, da sie mit dem sich ändernden Zeitgeist nicht kompatibel war. So stellte Musik eine Komponente und einen Vorraum zur Wirkungskraft der Kunst dar, besonders für jene die eine Hoffnung auf Veränderung in einem ähnlichen Ausmaß vorahnen konnten. Dabei sang Yonca nie etwas anderes, als vom einfachen Leben. Gerade deshalb gewann sie an Symphatie für ein Volk weches so kompliziert zu sein schien.
Als Tänzerin, Schauspielerin und Absolventin des Staatskonservatoriums der Balletabteilung kannte sie wohl sämtliche Verzweigungen und Wege zur Kulturlosigkeit. Dieses starke Bewusstsein verleitete sie vermutlich zu einem solch starken Kontrast, in dem sie für die einfach gestrickte Jugend sichtbar und verständlich war. In all der revolutionär anmutenden Stimmung welche sie verbreitete, vernahm niemand eine antitürkische oder regierungskritische Haltung. im Gegenteil. Ihre Anhänger propagierten eine aufstrebende und zu allen Herausforderungen gewachsene Türkei. Eine Türkei dessen Stimme auf eine energievolle und nach vorne blickende Jugend übertragen werden sollte. Sie hatte also Motive welche ausserhalb des interesses für den musikalischen Erfolg der Türkei lagen.
Yonca Evcimiks Wirkung in der Türkei und Größe in der Musikbranche lässt sich mit knapp 6 Millionen Vekauften Tonträgern nur erahnen. Das Debüt-Album wurde 2,8 Millionen Mal gekauft und ist in der Türkei bis Heute ungeschlagen. Nachfolgende Künstler sind bis Heute nur Musiker geblieben. Yonca Evcimik dagegen nicht.
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