Menschen

Forscher untersuchen urmenschliche DNA-Fragmente

Menschen in Papua Neuguinea und Südostasien tragen DNA-Fragmente von Neandertalern und Denisova-Menschen in sich. Die Vermischung trug sich zu, als der anatomisch moderne Mensch Afrika verließ. Zu diesem Schluss kommt eine Gruppe von Forschern um den Wissenschaftler Murray Cox von der Massey University in Neuseeland.

Die für die Forschung der frühen Entwicklung des homo sapiens als wichtig erachtete Region um Südostasien, galt bislang als problematisch. Die Ergebnisse blieben lange Zeit lückenhaft. Mittels einer Identifikation von Abschnitten archaischer DNA aus 161 neu sequenzierten Genomen, konnte die Entwicklungsgeschichte des homo sapiens um ein weiteres wichtiges Kapitel geklärt werden. Unter der Leitung von Herawati Sudoyo vom Eijkman Institute for Molecular Biology in Jakarta, wurden Probenahmen untersucht, deren Daten auf eine Vermischung moderner Menschen mit mehreren Denisovaner -Populationen hinweisen. Zudem konnte festgestellt werden, dass es sich nicht lediglich um eine einzige, sondern eine weitere Denisova-Linie handelt, welche an die Vorfahren der Papua weiter gegeben worden sein muss.

Die beiden Linien haben sich nach Erkenntnissen der Forscher bereits vor Hunderttausenden Jahren voneinander getrennt. Dabei sind die neuen Ergebnisse über urmenschliche Genomanteile gar nicht so überraschend. Denn Südostasien und Neuguinea sind der Wissenschaft als solche Regionen bekannt, in denen Menschen den weltweit höchsten urmenschlichen DNA-Anteil in sich tragen. Schon zuvor gab es in der Wissenschaft mehrfach Belege dafür, dass sich eine dritte Denisova -Line in den Genomen der heute im sibirischen, ostasiatischen und uramerikanischen Raum lebenden Menschen befindet. Nach wie vor geben die Daten Aufschluss darüber, dass moderne Menschen und Denisovaner über Jahrtausende geografisch getrennt gelebt haben müssen. „Früher dachte man, dass die Denisovaner auf dem asiatischen Festland und weit im Norden gelebt haben“, so Cox. Die Arbeit zeige stattdessen, „dass das Zentrum archaischer Vielfalt nicht in Europa oder im vereisten Norden lag, sondern im tropischen Asien.“ Wissenschaftler vermuten, dass Denisova-Menschen bis vor 30.000 Jahren in der Gegend gelebt haben können und möglicherweise eine der letzten überlebenden Urmenschengruppen waren.

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