Medizin

Fortschritt in der Immuntherapie gegen Krebs

Bei der Anwendung von Immuntherapie gegen Krebs ist es US-Wissenschaftlern gelungen, das Immunsystem so zu sensibilisieren, dass die Erkennung und körpereigene Abwehr von Krebsarten möglich ist. Die Forscher erreichten dies durch bestimmte Antikörper, die in der Lage sind, inhibitorische Signale von Krebszellen auszuschalten, um den Weg für eine Heilung zu öffnen. Das berichtet die Fachzeitschrift Cell in ihrer aktuellen Ausgabe. Einer Gruppe von MIT-Forschern ist der Durchbruch gelungen, eine synthetische Gensequenz zu entwickeln, die bei bestimmten Anzeichen von Krebserkrankungen die Immunabwehr des Körpers stimuliert. Die Genschaltung wird dabei innerhalb von Krebszellen ausgelöst. Dazu müssen lediglich zwei spezifische Krebsmarker erkannt werden. Die Methode lässt sich mittels der sogenannten „Checkpoint-Inhibitoren“ am einfachsten erklären. Diese inhibitorischen Signale erlauben es nicht, dass das Immunsystem gegen die Krebserkrankung wirksam vorgehen kann, in dem sie „Stoppschilder“ bilden und T-Zellen vor der Abtötung von Krebszellen verhindern. „In letzter Zeit haben klinische Daten nahegelegt, dass man das Immunsystem so stimulieren kann, dass es selbstständig in der Lage ist Krebs zu erkennen“, erklärt Professor Timothy Lu, Leiter der synthetischen Biologie-Gruppe im Forschungslabor für Elektronik am MIT. Er ist unter anderem Mitglied des Koch-Instituts für integrative Krebsforschung. Dennoch bleibt dieser Therapieansatz aufgrund der zu geringen reaktionauslösenden Antigene und der gleichzeitig hohen Toxizität noch außerhalb der generellen Anwendung. Denn selbst in den erfolgreichsten Tests würden nur 30-40 Prozent der Patienten auf eine Therapie ansprechen, so Lu. Mit dem Anstoß zur Entwicklung weiterer Kombinationstherapien mittels Verwendung ergänzender Behandlungen, verfolgen Wissenschaftler nun das Ziel, die Immunantwort zu verstärken. „Wir glauben, dass es notwendig ist, spezifischere, zielgerichtetere Immuntherapien zu entwickeln, die lokal am Tumorort arbeiten, anstatt zu versuchen, den gesamten Körper systemisch zu behandeln“, erklärte Lu. Um eine vielfältige Stimulation des Immunsystems zu erreichen, hat die Forschergruppe um Lu eine codierte Gen-Schaltung entwickelt, um Krebszellen untereinander zu unterscheiden. Die Schaltung soll sich also an verschiedene Tumorarten anpassen können.

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