Medizin

Das neue Hightech-Hydrogel für die Medizin

Eine neue Methode in der vaskulären Intervention zur Embolisation in den Blutgefäßen bei Aneurysma oder übermäßiger Blutungen durch Injektion eines verformbaren Hydrogels, genannt shear thinning biomaterial (STB),  soll die bislang eingesetzten risikobehafteten Methoden, die sogenannte Coils-Embolisation mittels metallischer Mikrospiralen und flüssige Emboliate in Form von Kunststoffen ersetzen. Eine mögliche fehlerhafte Positionierung der Kunststoffe und das Fehlen durchgehender Kontrolle in den gewöhnlichen Methoden, stellen in der derzeitigen therapeutischen Embolisation ein bislang ungelöstes Risiko in der Blutgerinnung dar. Zumal die Coils-Methode eine intakte Gerinnung voraussetzt. Forscher des Harvard Wyss Instituts in Brigham, des Woman Hospitals, der Mayo Clinic und des MIT (Massachusetts Institute of Technology), haben eine Studie zu einem hydrogelbasierten Emboliat im Fachmagazin Science Translational Medicine veröffentlicht. Die Publikation berichtet von einem in seiner Funktion bewiesenen neuen Konzept und ersten präklinisch durchgeführten erfolgreichen Tierversuchen. Demnach könne das Hydrogel zur Bildung robuster Blockaden, mittels Kathetern in die Blutgefäße injiziert werden. Das im neuen Therapieansatz angewendete Hydrogelkomposit verfügt über mechanischen Druck steuerbare Phaseneigenschaften. Das Hydrogel wird aus einem verdünnenden und aus zwei Komponenten bestehenden Biomaterial, dem STB gebildet. Die im STB enthaltenen Gelatine-Moleküle und Silikat-Nanoplättchen fördern die Blutgerinnung, in dem sie natürliche Plättchenzellen nachahmen.

Somit ist es möglich, Gefäße dort zu blockieren wo andere Methoden versagen, wie beispielsweise in stark gewundenen oder ungewöhnlichem Blutdruck ausgesetzten Bereichen. Insbesondere effektiv bei Patienten, deren natürliche Blutgerinnung ausgefallen ist, die krankheitsbedingt Blutverdünner zu sich nehmen müssen, oder unter einer intrinsischen Unfähigkeit leiden Blutgerinnsel zu bilden, erklärt Ali Khademhosseini, stellvertretender Leiter der Fakultät und Mitglied des Wyss Institute und Professor an der Harvard-MIT-Abteilung für Gesundheitswissenschaften und Technologie und Brigham und Women’s Hospital. Schon im Jahr 2014 hatte er gemeinsam mit dem MIT-Professor Bradley Olsen, Co-Autor der Studie, über das Biomaterial STB und seine abdichtenden Funktion bei Blutungen berichtet. Die in ihrer Eigenschaft und Wirkung optimierte STB wurde bei Mäusen und Schweinen an menschenähnlichen Gefäßteilen erfolgreich durchgeführt.

 

Bitte teilen Sie uns mögliche inhaltliche Fehler umgehend mit. Quelle: Harvard University/Massachusetts Institute of Technology.

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