Astronomie

Aus „Schlammbällen“ entstanden

Wissenschaftler vermuten, dass Asteroiden des früheren Sonnensystems riesige, um das Sonnensystem kreisende Schlammbrocken waren. Die sogenannten C- Asteroiden seien ursprünglich durch eine komplexe Verdichtung von geschmolzenem Eis, Staub und Silikatpartikeln, welche auch Chondren genannt werden, entstanden. Diese hätten zur Bildung sogenannter „Mudballs“ geführt. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin NewScientist. Die am häufigsten vorkommenden C-Typen unter den Asteroiden, die immerhin einem Anteil von 75% ausmachen, sind kohlenstoffhaltige Asteroiden. Es wird angenommen, dass sie Wasser und organische Moleküle zur Erde transportiert haben und zugleich Vorläufer erdähnlicher Gesteinsplaneten sind. Wissenschaftler nehmen an, dass sich diese, den Steinmeteoriten ähnlichen Asteroiden, aus Eis, Staub und Chondren, innerhalb einer aus dichtem Gas und Staub bestehenden Scheibe gebildet haben. C-Asteoriden sind bezüglich ihrer Eigenschaft und Entstehung noch weitgehend unerforscht. Nach bisherigen Erkenntnissen gehen Forscher davon aus, dass sich diese Kleinplaneten bei vergleichsweise niedrigen und gleichmäßigen Temperaturen geformt haben. Die Vorstellung von Asteroiden, die zum größten Teil aus schlammiger Masse entstanden sind, finden Philip Bland von der Universität Perth in Australien und sein Kollege Bryan Travis, vom Planetary Science Institute in Tucson, Arizona durchaus sinnvoll. Die Forscher beschreiben die Formation des zunächst schlammigen Materials durch einen langsamen Prozess, bei dem sich Eis, Staub und Chondren nicht unter Druck verdichtet haben, sondern, dass das Eis vielmehr durch den Verfall radioaktiver Atome, die sich in Staub und Gas befinden, geschmolzen ist und sich dadurch eine schlammige Konsistenz gebildet hat. Das staubige Material ist nach der Rekonstruktion des Verdichtungssprozesses Restmaterial von der Entstehung der Sonne. Durch diese Konvektion erklären die Forscher auch den Wärmeverlust des Inneren der Asteoriden. Bei ausreichender Größe der Asteroiden und steigendem Gravitationsdruck verhärtete sich vermutlich das Schlammmaterial, wodurch sich Gesteine bildeten. Die Annahme eines schlammähnlichen Ursprungs von Asteroiden wird auch durch das naturhistorische Museum in London bekräftigt. So stimme die Theorie gut mit dem überein, was bislang in Meteoriten gefunden wurde, so Sara Russel. Ohne dieses Modell könne man ansonsten das besondere Chondren-Verhältnis in der Meteoriten-Sammlung nicht erklären. Um vermeintlich ehemalige „Mudball-Asteroiden“ zu identifizieren, sind zwei Weltraummissionen, die Osiris-Rex der NASA und Japans Hayabusa 2 gestartet worden. Beide sollen zur Untersuchung und Bestätigung der wissenschaftlichen Theorie Proben entnehmen.“ Das neue Verständnis zur Asteroidenbildung könnte neue Forschungsansätze zur Untersuchung der Entwicklung organischer Chemie im Sonnensystem liefern“, so Bland.

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