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Depressionen – Wie weit kommt es bei Tieren?

Oft begegnen wir Hunden die scheinbar ohne Grund los bellen und wir dann vom Halter oder der Halterin gleich erfahren: „Er mag keine Männer“. Tiere reagieren auf vorangegangene Misshandlungen posttraumatisch. Doch wie sieht es mit Kummer und Depressionen aus?

Hunde können einige Erinnerungen nicht mehr loswerden, bei denen sie mit großem Leid konfrontiert waren. Aber wie verhält es sich eigentlich mit dem Gemüt der Tiere im Zusammenhang mit Trauer und der Verarbeitung verschiedener Reize. Können Tiere psychisch belastet werden und kann sich dadurch eine Psychose oder eine Minderung der Lebenslust entwickeln?Gedanken dazu reichen bis in das Mittelalter, in dem man nicht selten glaubte, dass Tiere in aussichtslosen Situationen Selbstmord begehen würden.

Immerhin legen einige Beobachtungen aus der Natur den Verdacht nahe, dass Tiere auf gewisse Situationen scheinbar gezielt mit Suizid reagieren. Doch jedem leuchtet trotz dieser Tatsache sofort ein, dass Tiere kein Verständnis für den Tot haben können und folglich auch keine Gedanken über dessen Eintreten durch spezifische Handlungen. Ein Suizid setzt die Verknüpfung von Ursache und Wirkung voraus. Das bedeutet, dass das Tier durch den Tot das Ende seines Leids herbeiführen wollen müsste. Der Wille in der Tierwelt beschränkt sich jedoch auf das Überlebensinteresse und den damit zusammenhängenden Instinkten. Die Selbstreflexion bleibt vollständig aus. Das schränkt im weiteren Sinne auch jegliche Gedanken über Unzufriedenheit und Kummer ein.

Ein bekanntes Argument ist der Skorpion, der sich, wenn er von einem Feuerring umgeben ist, in den eigenen Kopf sticht. Die Erklärung ist jedoch einfach und weniger psychosomatisch. Der Skorpion spürt die starke Hitze am Kopf und vermutet dort den Feind. Ähnliches ist bei Schlangen zu beobachten. Dennoch können Tiere in Gefangenschaft mit selbstgefährdenden Verhaltensweisen reagieren.  So kommt es vor, dass Tiere die Nahrung verweigern und dadurch ungewollt den Tot herbeiführen. Doch hierbei ist eine klare Grenze zwischen Empfindungsstörung und Selbstmordabsicht zu ziehen. Das Tier verliert vermutlich durch den Stress in der Gefangenschaft das Gefühl für den Hunger. Auch eine durch Stress verursachte Immunschwäche kann unbehandelt zum Tot führen.  Ein solcher Verlauf wurde bereits bei Delfinen beobachtet. In Nürnberger Zoos und in Duisburg wurden nachweislich Psychopharmaka verabreicht. Zu den Todesursachen gehören Lungenentzündung und Magengeschwüre.

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